Für Ausgabe sammeln

Für Ausgabe sammeln ist eine besondere Art, ein Scribus-Dokument zu speichern.

Wenn man allein an einem einzelnen Computer mit Scribus arbeitet, wird man Für Ausgabe sammeln nicht unbedingt benötigen. Wenn man an mehreren Computern arbeitet, ist diese Funktion bestimmt nützlich, vor allem, wenn man verschiedene Betriebssysteme nutzt. Und arbeitet man mit Anderen gemeinsan an einem Scribus-Dokument, dann ist diese Funktion nehezu unverzichtbar.

Wenn man gut organisiert ist, hat man wahrscheinlich einen Ordner für ein Projekt, in dem alle Bilder und alles andere ist. Aber selbst dann ist es nicht einfach damit getan, den Ordner mit jemand zu teilen, da es gut möglich ist, daß der Mitarbeiter dann doch ein Bild nicht findet oder eine Schrift nicht installiert hat.

Mit Für Ausgabe sammeln kann man bequem alle Elemente eines Dokuments in einem Ordner sammeln.

Der Prozeß

Im Grunde erstellt Für Ausgabe sammeln einen Ordner für ein Projekt, und Scribus speichert darin das Dokument mit seinen Bildern und, falls gewünscht, Schriften und Farbprofilen. Theoretisch braucht man keinen neuen Ordner, aber meistens ist es sinnvoll, in einem Ordner nur die Daten für ein einzelnes Projekt zu haben.

Beim Speichern des Dokuments werden die Links zu den Bildern auf die Kopien in dem neuen Ordner geändert. Ein Beispiel:

 

Hier sammeln wir ein Beispiel-Projekt. Beim Klick auf Sammeln für Ausgabe erscheint dieser Dialog, der wie man sieht ausschließlich mit Ordnern arbeitet. Hier haben wir einen neuen Ordner namens »conference« erstellt. Das Bild ist xfce auf Linux, bei anderen Systemen kann der Dialog anders aussehen, aber die Funktionen sind die gleichen.

Als nächstes wählen wir den conference-Ordner.

Unser neuer Ordner ist leer (dieser Dialog würde nur Ordner anzeigen). Unten haben wir Schriften einbetten und Farbprofile einbeziehen ausgewählt. Falls wir auch Datei komprimieren angeklickt hätten, würden wir eine gzip-Datei erhalten. Das ist manchmal bei sehr großen Scribus-Dateien sinnvoll, hier aber unnötig. Komprimierte Dateien haben die Endung .sla.gz.

Jetzt klicken wir auf OK.

Das Ergebnis

Dies sind die Dateien, die Scribus in diesem Ordner gespeichert hat. Wir sehen außer dem Dokument conference_present.sla verschiedene Bilder, unsere Schriften mit der Endung .ttf und die ICC-Profile mit der Endung .icm.

Scribus arbeitet jetzt mit dieser Kopie des Dokuments und dem Inhalt des Ordners anstatt mit der Original-Datei und ihrem Inhalt, wo auch immer der verstreut war. Wir können nun in diesem Ordner das Dokument wie jedes andere öffnen.

Man sieht nun, wie dies das Hin- und Herschieben zwischen verschiedenen Mitarbeitern wesentlich vereinfacht. Man kann so auch verschiedene Versionen, z.B. mit verschiedenen Bildern, erstellen und mit Sammeln für Ausgabe in verschiedenen Ordnern speichern.

Probleme vermeiden

Wenn man Dateien in diesem Ordner verschiebt oder löscht, muß man sehr vorsichtig sein. Sehen wir uns an, was passieren kann.

Rechts sehen wir die ursprüngliche Situation vor Sammeln für Ausgabe. Wir haben das Scribus-Dokument in einem Ordner und die Bilder vielleicht verstreut in anderen. Nach dem Sammeln für Ausgabe bleiben diese Bilder in ihren Ordnern.

Scribus speichert für jedes Bild nur den relativen Pfad – relativ zu dem Ort, an dem das .sla gespeichert ist.

 

Nach Sammeln für Ausgabe sind die Dokument-Datei und Kopien aller Bilder im neuen Ordner und die relativen Pfade verlinken dorthin. Wenn man nun ein Bild aus dem Ordner verschiebt oder löscht, bleibt die Referenzierung und man hat ein fehlendes Bild.

Eine Lösung wäre, zum originalen Dokument zu gehen und nochmals Sammeln für Ausgabe auszuführen, aber dies würde zum Verlust aller zwischenzeitlichen Änderungen führen. Plan B wäre, das gesammelte Dokument umzubenennen, beim Original wieder für die Ausgabe sammeln und die umbenannte Datei zurück umzubenennen.

Ansonsten muß man wirklich im Original-Dokument das fehlende Bild suchen.

Wir haben Sie gewarnt.